Guppyfreund, Guppys? Sind das nicht DIE typischen Aquarienfische? Ja, schon. Und vermutlich hat die Tatsache, dass es sich um Fische handelt, auch eine entscheidende Rolle bei der Namensgebung gespielt. Es geht bei diesem Produkt nämlich darum, den Eintrag von Kunststoff-Mikrofasern in unsere Flüsse und Meere zu vermeiden. Denn: Beim Waschen moderner Funktionsbekleidung aus Kunstfasern brechen zum Teil Kunststofffasern ab, die dann ins Abwasser gelangen. An ihnen lagern sich Giftstoffe an und gelangen über Fische und andere Meerestiere auch in die Nahrungskette (siehe Infografik vom WWF zu dem Thema).
Dies will der “Guppyfreund“ verhindern, indem er die Kunstfaser-Bruchstücke aus dem Wasser filtert. Nachdem ich den Guppyfriend Washing Bag bei einem meiner Lieblings-Rucksack- und Taschenhersteller Millican in deren Webshop schon vor längerer Zeit gesehen hatte, hat mich ein Artikel in der aktuellen Runner’s World noch mal darauf aufmerksam gemacht und mich schließlich für knapp 30€ auch so einen Beutel bei Langbrett bestellen lassen.

So sieht er aus, der Guppyfriend Washing Bag
Die Bestellabwicklung war super und seit 2 Tagen ist der Beutel nun bei uns im Einsatz. Der Beutel besteht aus Polyamid und ist recht groß (74x50cm), so dass auch eine Jacke gut hineingeht, auch wenn man den Beutel anleitungsgemäß nur zur Hälfte füllt. Die so gesammelten Kunststoff-Fasern lagern sich vor allem in den Ecken des Beutels ab und können dann abgestreift und über den Hausmüll entsorgt werden. Bisher konnte ich aber – ehrlich gesagt – noch nicht unbedingt viele Fasern auf diesem Wege sammeln. Da das Ding den Outdoor Industry Award 2016 in Gold gewonnen hat, muss es aber was taugen. Vielleicht sind meine Laufklamotten auch schon so oft gewaschen worden, dass sich nicht mehr viele Teile lösen. Ich werde es weiter beobachten.

Der Beutel samt Inhalt nach der ersten Wäsche
Was kann man sonst noch tun? Am besten natürlich Klamotten aus Naturfasern kaufen, aber die sind halt nicht immer die beste Wahl, wenn es um die Funktion geht. Nicht wärmer als 30 Grad waschen, weil das die Aufspaltung von Polyester wohl begünstigt. Und schließlich: Stücke mit rauher und glatter Oberfläche getrennt waschen.
Der Guppybag ist sicher ein Anfang, aber ich meine, dass eigentlich schon die Waschmaschinen solche Filter eingebaut haben müssten, wie sie der Beutel darstellt. Und wenn es das noch nicht gibt, gehört es schleunigst erfunden.
28. Februar 2020 um 16:34
Hallo,
ja – als Notlösung für die Funktionskleidung, die man schon hat, ist der Waschbeutel gut.
Ich habe nach langem recherchieren als optimale Lösung aber Hanfkleidung und – wäsche gefunden.
Hat noch bessere Funktion in Hinsicht auf Schweißverdunstung, Kälte-, Wärmeregulierung. Saugt sich nicht voll und – im Gegensatz zu Kunstfaser – riechen die verschwitzten Sachen nicht so schnell.
Es gibt sogar schon Hanfwäsche aus deutschem Anbau. Nachteil: bisher noch recht teuer, aber die Faser scheint dafür langlebig zu sein.